Abitur 1998 am FvSG

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Das Wandern ist des Müllers Lust
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Am Freitag, den 13. Dezember 1997 war es endlich soweit, und den bevorzugten Schülern des Kunst - Grundkurses wurde die Ehre zuteil, die Hauptstadt Belgiens kennenzulernen.

Um ca. 8 Uhr waren wir, nachdem die Koffer verstaut und sich der erste Kampf um die begehrten Plätze gelegt hatte, endlich abreisebereit. Gefolgt von den neidischen Blicken unserer " gönnerhaften " Mitschüler, die an diesem Tag in der Schule tapfer die Stellung hielten, fuhren wir los. Die Busfahrt verlief dann auch mit zur Jahreszeit passenden Getränken wie Glühwein und stimmungsvoller Musik zu allgemeiner Zufriedenheit. Nach drei Stunden langer Fahrt mußten wir jedoch noch bis zum Ende der Mittagspause warten, um unsere Zimmer zu beziehen. Diese Zeit blieb aber nicht ungenutzt, da wir unter Führung von Frau Heise und Herrn Häfel das Zentrum der Stadt, den Grand Place (der uns ziemlich beeindruckte), und den späteren Orientierungspunkt, die Börse besichtigten. Das Interesse an der Besichtigung erlosch jedoch abrupt, als Frau Heise uns auf die berühmteste Pommesbude Belgiens ( genannt "Fritjes" ) und die daneben liegenden, beliebtesten Anlaufziele "MC Donald" und "Pizza Hut" aufmerksam machte. Trotz der plötzlich auftretenden Geschäftigkeit schaffte es Frau Heise in letzter Sekunde uns daran zu erinnern, um 2 Uhr wieder in der Jugendherberge zu sein, wo der eigentliche Kampf seinen Anfang nahm. Wurde uns vor der Fahrt doch ausführlich erklärt es gäbe nur Viererzimmer und sich daraufhin natürlich schon Grüppchen gebildet hatten, folgte die Ernüchterung durch die Vergabe von 2er, 3er und 5er -Zimmern. Dieses Problem ließ sich nach viertelstündiger Diskussion und ohne Blutvergießen jedoch halbwegs friedlich lösen.

Für den Nachmittag stand zur Beruhigung der Gemüter und zur Freude aller Anwesenden (einige wurden aufgrund 2-minütiger Verspätung leider vergessen) der obligatorische Pflichtbesuch des "Museums für alte und moderne Kunst" auf dem Plan, was sich im nachhinein jedoch als ziemlich interessant erwies. Der Rest des Tages war zur freien Verfügung vorgesehen und wurde zum Shopping, dem Besichtigen anderer Museen, zum Besuch diverser Fast-Food-Ketten und auch zum erkundigen der vielen Kneipen (z.B. der "Morte Subite" = plötzlicher Tod) genutzt.

Der Samstagmorgen, der mit einem nahrhaften und gesunden Frühstück (Spezialität: Abgelaufene Waffeln mit Zuckerguß) und den Einwänden einiger Personen, denen das Frühstück nicht reichhaltig genug war, begann, wurde von einer anschließenden Stadtrundfahrt gekrönt. Wir lernten alle Sehenswürdigkeiten, wie z.B. den Königspalast, den Chinesischen Pavillon, das Flugzeug und Oldtimermuseum, den Justizpalast und auch das Atomium kennen, dessen Besichtigung aufgrund mangelnder Aufnahmefähigkeit abgelehnt wurde. Später folgten wir dem Regenschirm
unserer Stadtführerin, der uns über den Grand Place mit seinen historischen Gebäuden und dem internationalen Weihnachtsmarkt bis zum Glücksbringer der Stadt, dem " Manneken Pis " führte. Dort bekamen wir Informationen über dessen Entstehung und Bedeutung und dort verließ uns auch unsere Führerin.

Auch der Nachmittag des zweiten Tages stand zur freien Verfügung, woraufhin man sich wieder in mehrere Grüppchen aufteilte, um entweder berühmte Cafes aufzusuchen, wiederholt einzukaufen oder auch das Publikum des Weihnachtsmarktes mit spontanen Tänzen zu erfreuen. Der zwischenzeitliche Anlaufpunkt der diversen Fast-Food-Kette soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben. Gegen Abend, nach einem anstrengenden Tag, fand man sich dann doch für eine kurze Erholungspause in der Jugendherberge ein, um sich danach sofort wieder ins Nachtleben von Brüssel zu stürzen. Diese Ausflüge endeten für die Einen mehr, für Andere weniger abenteuerlich, aber auf jeden Fall mit einer guten Auffrischung der französischen Sprachkenntnisse. Bis um ca. 1 Uhr trudelten alle Unternehmungslustigen zwangsweise wieder in der Jugendherberge ein. (Sonst wurde nämlich abgeschlossen!)

Am nächsten Morgen beim Frühstück wurde auch der letzte Unausgeschlafene mit einer Moralpredigt über das ordentliche Verlassen eines Zimmers bzw. eines Aufenthaltsraumes belehrt, deren Wirkung jedoch nicht sehr tiefgreifend war. Der erste Ausflug des Tages führte uns dann "per pedes" zum, von Frau Heise groß angekündigtem Flohmarkt. Um uns bei Laune zu halten wurde der vermeintlich kurze Weg durch eine ungeplante ( wir wollen an dieser Stelle niemanden eine Absicht unterstellen) Wanderung ausgedehnt. Schließlich war der Flohmarkt erreicht und das langsame Durchstöbern antiker Gegenstände wurde durch einen sanften, aber anhaltenden Nieselregen stimmungsvoll untermalt. Die meisten von uns sahen sich daraufhin veranlaßt, die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt doch besser noch einmal damit zu verbringen, ausgiebig kreuz und quer durch Brüssel zu "rennen" um entweder noch schnell letzte Schnäppchen zu ergattern oder das ein oder andere noch nicht photographierte Ladenschild aufzusuchen. Nichtsdestotrotz fand man sich schließlich abfahrbereit an der Jugendherberge ein und verbrachte noch eine gute halbe Stunde damit, vor dem Bus in der Sonne (die jetzt wieder schien) zu sitzen und zu warten.

Da das "dicke Ende" meistens immer erst zu Schluß eintritt, überfiel es uns auf der Rückreise in Form eines verstopften Busklos. Die meisten leicht genervten Passagiere ließen sich jedoch nicht allzu stark dadurch ärgern, denn schließlich war der Kampf um die jeweils beste Musik, die in keinem Fall einstimmig angenommen wurde ein weitaus erfrischenderes Thema. Letztendlich sind wir aber doch alle heil wieder in heimischen Gefilden eingetroffen und man kann als Fazit bestimmt sagen, daß es sich um einen sehr gelungenen und lustigen Wochendtrip gehandelt hat. Also: 12 Sterne für Brüssel!!!

(br, as)




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