Abitur 1998 am FvSG

-> Vom Dilettanten zum Profi
(Badminton GK bei Herrn Jantze)
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Für alle, die es noch immer nicht wahr haben wollen: Selbstverständlich lernt man in der Schule fürs Leben, und ohne Zweifel erst recht auf dem renommierten Freiherr vom Stein Gymnasium, an dem die überaus geschätzten Tugenden der Leistungsbereitschaft, der Frömmigkeit, des Fleißes und des Gehorsam noch derartig prävalent sind wie an keiner anderen Bildungsanstalt auf dem blauen Planeten. Alleinige Verantwortung zum Erhalt dieser Tugenden an unserer Anstalt trägt mit absoluter Sicherheit der Badminton-Sportkurs von Roberta J. (richtiger Name ist der Redaktion bekannt), der seine Schüler in noch von keimen anderen Lehrer erbrachter Weise Für die Herausforderungen des Lebens vorbereitete. Mit Respekt blickt der BM-Sportkurs von Roberta stolz auf die viel zu selten stattgefundenen Sportstunden zurück, in denen wir zu weltberühmten und perfekten Profi-Badminton-Zockern, Basketballern, Leichtathleten, Walzertänzern und Aerobic-Spackmaten ausgebildet wurden. Besonders aufgrund der erlangten profunden und überaus eminenten Theoriekenntnisse (Taktik, Bewegungsabläufe, Ernährung im Sport und) sind wir nun ohne Zweifel auf das unweigerlich bevorstehende Berufsleben vorbereitet. Das ist ausnahmslos jedem Eleven in Robertas BM-Kurs schnell klar geworden, denn jeder halbwegs rational denkende Schüler sag augenblicklich ein, daß nur diejenigen eine wirkliche Chance auf dem undurchsichtigen Arbeitsmarkt haben, die auf Ihrer Bewerbung das Beherrschen der Doppeltaktik, Heben, Stechen, und Wischen hervorheben und das selbstverständlich nur diejenigen raschen beruflichen Erfolg genießen werden, die den direkten vom indirekten Block unterscheiden können und die überaus signifikante Kenntnis besitzen, vor dem Wettkampf stets Tee mit Honig zu trinken. Das unter diesen Voraussetzungen Robertas Sportunterricht als das wichtigste Fach überhaupt angesehen werden muß, versteht sich von selbst. Denn Badminton bei Roberta heißt: Fürs Leben lernen. Als ausnahmslose Bedingung dafür ist die anspruchsvolle Gestaltung des Unterrichts anzusehen, der die Leistungsbereitschaft der Pennäler kontinuierlich durch Leistungskontrollen aufrechterhält. Sich ordnungsgemäß und streng an die von ihm vergötterten heiligen Richtlinien klammernd, verstand es Roberta zu unserer aller Freude, pflichtbewußt unsere Leistungsfähigkeit praktisch und theoretisch in großem Umfang zu testen. So freuten wir uns alle 2 bis 3 Wochen darauf, unsere erworbenen komplexen Fähigkeiten bei unterschiedlichen Tests darbieten zu können, um gleichsam mit Stolz das zu präsentieren, was für uns später unweigerlich von unschätzbarer Bedeutung sein würde. UI Beginn der entgegengefieberten Teststunde steht zuerst da Begrüßungszeremoniell auf dem Programm: Ich begrüße euch ganz herzlich hier in der Sporthalle zum Sportunterricht", dann erläutert Roberta den Ablauf des Tests (z.B. Badminton Komplextest mit Reihenfolge der Schläge) an der Rolltafel. Mit Hinsicht auf die entscheidende Konsequenzen für unsere weitere Existenz ist die Anspannung während des Tests voll verständlich. Außer den explosionsartigen Schlägen herrscht totenstille in der Halle. Die gerade nicht geprüften Schüler sitzen nervös auf der Bank und verfolgen kritisch jede Flugbahn der Bälle, während Roberta am Feldrand auf und ab läuft und nach nur wenigen Minuten Betrachtungszeit die Zensuren in sein grünes Buch einträgt. Für uns ist es geradezu Bewundernswert und erfüllt uns mit Tiefem Respekt, welche beträchtliche Berufserfahrung er besitzen muß, um einen Prüfling in wenigen Minuten mit einer von 18 Noten zu versehen. Die Teststunde kulminiert jedoch freilich erst bei der feierlichen Bekanntgabe der Noten. Erwartungsvoll nehmen wir das Geschenk entgegen und hören aufmerksam Robertas Kommentaren und Lobpreisungen bei besonders hervorragenden Ergebnissen zu. Unser umfangreiches theoretisches Wissen ist natürlich nicht zuletzt den in jedem Halbjahr stattfindenden Theorietests zu verdanken, zu deren Vorbereitung wir die festgehaltenen Dokumente aus unseren Theorieheften gewissenhaft verinnerlichten. Dadurch ist nämlich gewährleistet. Am späteren Arbeitsplatz unser Sportwissen vorteilhaft in die Praxis umsetzen zu können. Den Chef wird das sicherlich beeindrucken. Jedenfalls nachdem einige nicht-Sportabiturienten den Kurs mit einer Träne in den Augen nach 13.1 Leider verließen, war uns eines sonnenklar: Warum sollte man denn nicht einfach einen richtigen Sport-LK am Freiherr mit Roberta einrichten? Sechs Schulstunden pro Woche Theorie und die Praxis natürlich nachmittags würde ihn hundertprozentig mit absoluter Genugtuung und Zufriedenheit erfüllen. Die kurzen, oberflächlichen Theorietests, die die Materie sowieso nicht befriedigend genug behandeln können, fielen dann weg. Statt dessen steht die Forderung im Raum, gemäß der neu zu entwickelnden Richtlinien (Roberta würde da sicher gerne mitbasteln) zur Lernzielkontrolle sechsstündige Klausuren anzusetzen, die die Garantie für lückenloses, umfassendes und akkurates Wissen geben. Die Welt stünde den Sport-LK-Abiturienten offen...

Tip für Roberta:
In Zukunft etwas weniger Power tut´s auch! Schließlich bist Du Beamter und kriegst gleiches Geld auch für weniger Arbeit. Deine Schüler hätten viel mehr Bock auf Dich und Deinen Unterricht! Also: Motivation durch Spaß und nicht durch Leistungsdruck!

Tip für Schüler:
Wenn Ihr Sport mit Freude treiben wollt, Spaß haben wollt. Euch vom Schulstreß erholen wollt und Abwechslung sucht, Eure Aggressionen und Euren Frust durch Sport abbauen wollt:
Wählt in der Oberstufe kein Badminton als Hauptsportart!!!
(st)




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