Abitur 1998 am FvSG

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Wer kennt es nicht, das Gefühl Montag morgen nach einem harten Wochenende aufzuwachen und mit Entsetzen festzustellen, daß es eigentlich noch mitten in der Nacht ist. Ein kurzer, verschlafener aber dennoch präziser Blick auf den Stundenplan gibt Aufschluß über den Start in die neue Woche. Zwei Stunden Mathe-Leistung bei Herrn Noth ! Nach dieser niederschmetternden Information ist die ohnehin schon dürftige Motivation gen Schule zu starten letztendlich völlig am Boden, aber trotzdem findet sich der Großteil des Kurses immer wieder ein um den Boshaftigkeiten der Mathematik zu strotzen (Schönen Gruß an S.H.). Schon vor Unterrichtsbegin bilden sich vor der Türe vereinzelt Grüppchen, die mit Eifer die Lösungen der Hausaufgaben debattieren. Der harte Kern des Kurses hält sich hierbei natürlich vornehm zurück, da für ihn die Aufgaben aufgrund von überhöhtem Alkoholkonsum, Lustlosigkeit oder mangelnder Kompetenz an den zwei kurzen Wochenendtagen ohnehin unlösbar waren (häufig sogar alles auf einmal). Mehr oder weniger pünktlich erscheint dann auch irgendwann der Lehrkörper und nach am liebsten weggelassener, da zeitraubender Begrüßung geht’s endlich los. Zunächst wird die Anwesenheitsliste herumgereicht, in welcher man die komplette letzte Woche einzutragen vermag, da wiedermal versäumt wurde die anderen Wochentage nachzuhalten. Dann geht es in der Regel ganz harmlos mit der Kontrolle der Hausaufgaben weiter. Hier gilt zunächst die goldene Regel: Mal die linke, mal die rechte Seite drannehmen. Nach spätestens zwei Meldedurchgängen ist dieser Vorsatz allerdings dahin, und es kommen prädestiniert Leute an die Reihe, die ihre Aufgaben offensichtlich gar nicht oder falsch gelöst haben. Diesen wird dann meist von F.G. alias Gregor mit seinem Wundertaschencomputer aus der Patsche geholfen (Häufig sind Helfer und Geholfener in diesem Fall allerdings ein und dieselbe Person). Nachdem nach einer guten halben Stunde alle Unklarheiten verstärkt wurden und ein Großteil des Kurses mit den Hausaufgaben immer noch nichts anzufangen weiß, wird ein neues Fachgebiet angerissen. Alles beginnt wie so oft ganz harmlos mit dem Anschreiben einiger unverständlicher Hieroglyphen an der Tafel und der Frage an den Kurs, wie man sich mit dem Problem wohl zu befassen hätte. Der (oftmals rechte) Teil des Kurses beginnt nun mit der Besprechung der wirklich wichtigen Dinge, die einem Schüler des JgSt. 13 am Wochenende so passiert sind, während die andere Hälfte wild durcheinander diskutiert und zu einer Lösung des Problems zu gelangen versucht. Ist ein halbwegs vernünftiger Ansatz nach dem Muster "Ihr müßt z-denken." und "Das sieht man doch !" erarbeitet, wird er meist kurz darauf von N.A. durch einen vermeintlich besseren ersetzt. Spätestens jetzt achtet der ganze Kurs gebannt auf Herrn Noth, der nun krampfhaft versucht N.A. von seinem Aberglauben abzubringen. Ein wildes oft sehr lustiges Hin-und-her beginnt, was meist mit einem Unentschieden zugunsten der Pause endet. Diese erste Pause der noch frischen Woche währe eigentlich der optimale Augenblick sich eine kleine koffeinspendende Freundin aus dem Automaten in der Sporthalle zu ziehen, hätte diese nicht noch geschlossen. Niedergeschlagen und immer noch müde trotten die Schüler fünf Minuten nach dem Ende der Pause wieder zurück in den Klassenraum, wo Herr Noth schon mit den sechs im Raum gebliebenen Personen den Unterricht fortgesetzt hat. Das Problem scheint einer Lösung schon sehr Nahe zu sein, da tut sich ein neues auf: Die Tafel ist mittlerweile nahezu vollgeschrieben ! Aber kein Thema für den Lehrkörper. Mit solchen Not(h)fällen, weiß er selbstverständlich umzugehen. Mit einer gekonnten Blutgrätsche, welche allerdings nur dem ausführenden Blutungen bereitet (siehe Foto), wird der letzte untere Teil der Tafel mißachtend der Tatsache, daß man diese auch nach oben schieben könnte beschrieben. Nach vollbrachtem Werk steht nun endlich ein brauchbares Ergebnis an dem grünen Schieferbrett und es kann mit dem Lösen von Übungsaufgaben begonnen werden. Diese werden geschickterweise in solcher Fülle verteilt, daß es unumgänglich ist, ihnen auch noch den Nachmittag zu widmen. Wer es dennoch schaffen sollte in rekordverdächtiger Rechenzeit alle Aufgaben zu vollenden, wird mit neuen nicht unter drei Seiten bestraft. Diese Tatsache fürchtend bereitet sich nun die (wiederum oftmals rechte) Seite des Kurses auf das noch zwanzig Minuten entfernte Ende der Stunde vor und packt in aller Ruhe zusammen, wohlwissend, daß es ohnehin unmöglich ist keinen Aufgaben nach der offiziellen Schulzeit Beachtung zu schenken. Diese in den Augen des Lehrkörpers natürlich blasphemische Aktion wird sofort mit entsprechenden Drohungen zu unterbinden versucht, was allerdings allzuoft damit endet, daß in der noch verbleibenden Zeit das nächste Kurstreffen geplant wird. Ein Ort ist Dank der im übrigen gut sortierten Mathestammtischkellerbar von T.H.W. schnell gefunden. Die Getränke werden wie immer gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von 3,79 DM (warum auch glatte Zahlen ?!) von dem inzwischen hellwachen und vor Begeisterung überschäumenden T.H.W. höchstpersönlich besorgt, was aus Erfahrung immer zu Unmengen von Gerstengold führt. Für die üblichen Verköstigungen ist der Rest des Kurses zuständig und so finden sich auf der extra für diesen Zweck entworfenen "Mitbringselliste" alltägliche Dinge wie "Knabberzeuch" bis hin zu abstrakten Kunstwerken wie z.B. "Brokkolisalat". Ist auch diese letzte offizielle Handlung Kurses vollbracht, wird nun, im übrigen ganz legal, wirklich zusammengepackt und die Aufbruchstimmung gewinnt überhand. Herr Noth macht sich bereit die mittlerweile nahezu weißgeschriebene Tafel ebenfalls unter Verwendung seiner "Nothgrätsche" zu reinigen (tja liebes Lehrerkollegium, nehmen sie sich ein Beispiel !) und die klägliche Schülerschaft bewegt sich Richtung Ausgang. Aber wie jeden Montag nimmt das Schicksal seinen Lauf und es folgen zwei weitere Stunden Leistungskurs, sei es nun Physik oder Englisch, Deutsch oder Chemie.
Na dann, bis nächste Woche...

Euer ck
(Mitglied der rechten Kursseite)




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